Anregung zu Methoden in der Mediation

Methoden der Mediation – was passt zu mir? Und was passt in das System?

Die ausgebildeten Mediatoren kennen (hoffentlich) noch das vielfältige Repertoire der Mediations-Methoden.
Bspw. das aktive Zuhören, mit dem man einen Mediationsprozess gut durchlaufen kann. Dann gibt es die Methode der Einzelgespräche, die ich persönlich nicht unkritisch sehe wegen dem möglichen Beeinflussungsfaktor auf meine Allparteilichkeit. Wir treffen uns online oder in Präsenz – und auch da gibt es Vorlieben und aber auch Notwendigkeiten. Darüber lässt sich trefflich diskutieren.

Wir nutzen als Mediatoren diverse Frage-Techniken, Fragen aus der Systemischen Sichtweise wie Wunderfrage, Fragen nach Ausnahmen und Unterschieden, Fragen nach Wechselwirkungen usw.
Und wir paraphrasieren und verbalisieren, formulieren um, doppeln und spiegeln, bitten die Kunden um Aussagen in „Ich-Botschaften“ – und finden gemeinsame Gesprächsregeln.
Viele, viele weitere Methoden gibt es – schaut doch mal wieder nach!
MIR ist dabei aufgefallen, dass MEIN Repertoire im Laufe der Zeit etwas eingeengt wurde – ich nutze halt gern bestimmte Methoden und andere eher wenig. Daher ist es gut, sich mit Kollegen auszutauschen – zu hören was diese bevorzugen und was nicht.

Denn ich bin der Meinung, dass das Mediations-System, in dem ich gerade arbeite, auch bestimmte Methoden präferiert – oder dass bestimmte Methoden gerade jetzt nützlich wären. Einige Methoden wirken auf manche Menschen und das System durchaus provozierend – das habe ich gerade erleben dürfen in einer größeren Mediation. Irritieren, provozieren … auch das durchaus wirkungsvolle Methoden der Mediation.
Ein Beispiel: Geschäftsführer in einem Konflikt ein Bild zum Konflikt malen lassen? Geht denn das? Etwas zum Ausdruck bringen – „Gestalt“ steckt dahinter – wann habe ich diese Methode zuletzt genutzt? Weil ich Befürchtungen hatte, dass „passt hier nicht?“ Oder weil gerade nicht zur Hand?

Ich habe mir daher vorgenommen, mal wieder andere Methoden als „meine üblichen“ zur Hand zu nehmen und zu nutzen – und ich freue mich über kollegialen Austausch in unseren Kreisen, der mich immer wieder anregt zu reflektieren.